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fe/male | Retrospektive

Die Plakatausstellung fe/male erforschte mittels Fotografie die Grenzlinien zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit. Die Ausstellung fand in Wien im öffentlichen Raum statt, nachdem es große Widerstände seitens der Behörden gegeben hatte: So waren beispielsweise großformatige Fotoarbeiten für eine Ausstellung in einer Wiener U-Bahnstation geplant, deren Realisierung durch die Mitwirkung von Annie Leibovitz, Nan Goldin, Inez van Lamsweerde, Catherine Opie, Sophy Rickett und Jersey Heritage (für die Arbeiten von Claude Cahun) möglich wurde.
Die zuständigen Behörden versuchten mehrfach, deren geplante Anbringung zu verhindern oder Bilder mit schwarzen Balken zu zensurieren – etwa mit der Begründung, einige Plakate seien „frauenfeindlich“, zum Beispiel, weil in Sophie Ricketts Serie Pissing Women Frauen in einer Haltung gezeigt wurden, die als Männern vorbehalten gesehen wurde: beim stehend Urinieren. Dies zeigt auf, dass ein Verhalten oder Aussehen, das für Frauen als nicht geschlechtskonform angesehen wurde, als zu verbergende „Beleidigung (des Auges)“ anstatt als Akt der Selbstermächtigung und als Bekenntnis zu Vielfalt und zur Freiheit künstlerischen und persönlichen Ausdrucks gesehen wurde.
Nur durch den persönlichen Einsatz der Leitung der zuständigen Werbefirma konnte die gesamte Ausstellung schließlich ohne Zensurbalken gezeigt werden. Medien und Öffentlichkeit griffen das Thema auf und der Diskurs darüber ermöglichte eine breitere Bewusstmachung dieser Themen.